Destination Paris

Destination Paris

Paris: Stadt der Liebe, Stadt der Lichter und Stadt der Musik. Der französische Cellist Gautier Capuçon hebt die klassischen Qualitäten der Hauptstadt in diesem vielseitigen Album hervor, das Opern, beliebte Chansons und kultige Filmmusiken umfasst.   „Das sind Stücke, die den Menschen in Frankreich am Herzen liegen, sie sind wirklich Teil der französischen Kultur“, erklärt er gegenüber Apple Music Classical.   Von der „Habanera“ aus „Carmen“, die erstmals 1875 in der Pariser Oper aufgeführt wurde, bis hin zu Joe Dassins 60er-Jahre-Klassiker „Les Champs-Élysées“: Jedes Stück hat einen Bezug zur Stadt und den Menschen, die dort leben, in Vergangenheit und Gegenwart. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf französischer Vokalmusik, arrangiert von seinem langjährigen Wegbegleiter Jérôme Ducros.   „Wenn du ein Lied von Édith Piaf hörst, das so sehr mit ihr und ihrer einzigartigen Stimme verbunden ist, ist es schwierig, es von jemand anderem gesungen zu hören“, sagt er. „Wenn du es aber auf dem Cello hörst, ist es das Instrument, das der menschlichen Stimme am nächsten kommt. Es ist so wunderschön, es spielen zu können. Von all den klassischen Arrangements, die wir gemacht haben, funktioniert Vokalmusik – französisches Liedgut und vor allem Opern – immer so gut, weil man mit dem Cello auch die Stimme hören kann.“   Die Stimme steht ebenfalls im Mittelpunkt des überraschendsten Titels auf dem Album: einer Weltureinspielung des französischen Liedermachers Jean-Jacques Goldman, vorgetragen von Hunderten von jungen Chorsänger:innen aus dem ganzen Land.   Goldman zog sich Anfang der 2000er-Jahre aus der Musikszene zurück, ist aber in Frankreich weiterhin beliebt. „Es ist unglaublich, alle lieben ihn“, sagt Capuçon, der seine Vorliebe für den Sänger den Hörgewohnheiten seiner älteren Schwester aus Jugendzeiten verdankt. „Ich bin mit all seinen Liedern aufgewachsen, seit ich fünf oder sechs Jahre alt war. Ich wollte sein Lied ‚Envole-moi‘ auf diesem Album spielen, aber ich wollte auch, dass er etwas für mich komponiert.“   „Ich denke immer, wenn man einen Traum hat, sollte man versuchen, ihn zu verwirklichen“, fährt er fort. „Also habe ich ihm einen Brief geschrieben und ihm die Geschichte von meiner Schwester und mir erzählt, als wir jung waren. In der Hoffnung, dass er ein Lied für all diese jungen Leute komponieren würde. Und weißt du was? Er hat geantwortet und gesagt: ‚Ich schreibe nicht mehr, aber ich liebe dieses Projekt und ich werde es machen.‘“   Das Ergebnis ist „Pense à nous“ („Denk an uns“), eine fröhliche Chornummer, die die Kraft junger Menschen zur Überwindung von Spaltungen beschwört. Das ist eine passende Botschaft für eine Stadt, die 2024 die Olympischen Spiele ausrichtet und die kulturelle Vielfalt über Grenzen hinweg feiert.   „Musik ist eine Sprache, die wir alle teilen können, unabhängig von unserem Herkunftsland“, sagt er. „Vor allem in Frankreich leiden wir darunter, in Schubladen gesteckt zu werden, nach dem Motto ‚klassische Musiker:innen sollten nur klassische Musik spielen.‘ Ich denke, wir sollten unseren Horizont erweitern und uns mit anderen Musikschaffenden und anderen Musikstilen austauschen.“   „Ich habe so viel gelernt, indem ich mit anderen Künstler:innen, anderen Kunstformen oder anderen Musiker:innen zusammengearbeitet habe. Ich finde, wir sollten alle voneinander lernen. Und wir haben so viel zu lernen, heute mehr denn je.“

Wähle ein Land oder eine Region aus

Afrika, Naher Osten und Indien

Asien/Pazifik

Europa

Lateinamerika und Karibik

USA und Kanada